4. Juli 2023

Johann Kinz: Der erste Lehrling bei Promotech!

Johann Kinz hält als allererster Lehrling bei Promotech dem Unternehmen bereits seit 25 Jahren die Treue. Im Interview erzählt das „Urgestein“, wie er 1998 seine Ausbildung begann und was sich seitdem verändert hat.

 

Promotech: Herr Kinz, Sie waren der erste Lehrling bei Promotech. Woran erinnern Sie sich am besten?

Johann Kinz: (lacht)… das kann ich hier nicht sagen, woran ich mich da alles erinnern kann (lacht). Aber Spaß beiseite. Als ich angefangen habe, war Promotech viel kleiner. Damals kannte jeder jeden und man konnte sich blind aufeinander verlassen. Viele Abläufe waren einfacher, weil es keiner großen Abstimmung bedurfte.

Die Lehre selbst war damals auch ganz anders. Als Lehrling war man viel mehr auf sich, den Meister und die Gesellen angewiesen. Sowas wie die Lehrwerkstätte gab es noch nicht. Man hat sich viel mehr selbst erfragen und erarbeiten müssen. Heute kümmert man sich viel mehr um die Lehrlinge. Man darf auch nicht vergessen, dass ich zu Beginn der einzige Lehrbub im Betrieb war. Erst später kamen dann noch andere Lehrlinge dazu.

 

Promotech: Nach der Lehre haben Sie den Werkmeister gemacht und wechselten dann in die Konstruktion. Wie erlebten Sie diesen Umbruch?

Johann Kinz: Das war damals wirklich ein Umbruch. In der Konstruktion war „Not am Mann“, da sprang ich quasi ins kalte Wasser und änderte mein Tätigkeitsfeld. Gelernt hab ich das im Tagesgeschäft. Mit den Aufgaben wuchsen meine Fertigkeiten und das nötige Fachwissen. Learning by Doing würde man das heute nennen. Im Rückblick war es eine persönliche Herausforderung, an der ich gewachsen bin und die ich nicht missen möchte. Die Werkmeisterprüfung hat quasi den Grundstein für alles gelegt.

 

Promotech: Mit 25 Jahren bei Promotech zählen Sie zu den Urgesteinen im Unternehmen. Wie hat sich das Arbeitsumfeld in den letzten Jahren gewandelt?

Johann Kinz: Die Anforderungen sind in allen Bereichen gestiegen, sowohl an die Qualität unserer Produkte als auch an die Mitarbeiter. Die Automatisierung führt unweigerlich dazu, dass die Prozesse anspruchsvoller und komplexer werden. Hier spielt auch das Wachstum des Unternehmens eine Rolle. Aber auch die Bauteile, die wir erzeugen, stellen heute ganz andere Anforderungen an die Werkzeuge.

Gleichzeitig steigen die Qualitätsansprüche unserer Kunden. Wir stehen als Promotech da sicher nicht schlecht da, aber es gäbe schon hier und da Punkte, wo wir noch besser sein könnten. Manchmal stellt sich für uns in der Konstruktion die Herausforderung, Dinge so umzusetzen, dass sie mit dem bestehenden Equipment möglichst gut realisiert werden können.

 

Promotech: Was schätzen Sie nach all den Jahren besonders an Promotech als Ihren Arbeitgeber?
Johann Kinz: Das Gesamtpaket ist stimmig. Die Arbeitsaufgaben, die Kollegen, der Arbeitsplatz. Das passt einfach. Natürlich gibt es immer etwas, das anderswo besser ist. Aber insgesamt passt es bei uns im Team schon sehr gut. Das Arbeitsumfeld und die Kollegen, es macht einfach Spaß.

 

Promotech: Nun ist die Arbeit ja nicht der ganze Lebensinhalt, was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Johann Kinz (lacht): Ich habe zwei Söhne, der Ältere ist zwei Jahre, der Jüngere vier Monate, ich hab nicht mehr viel Freizeit. Aber die Zeit mit der Familie ist sehr wichtig. Wenn das Wetter passt, bin ich gerne mit meiner Familie in den Bergen bei ausgedehnten Wanderungen unterwegs.

Außerdem bin ich leidenschaftlicher Heimwerker, da findet sich immer was, das gemacht werden kann. Und an schönen Sommertagen kann es vorkommen, dass man mich mit meinem Fiat 500 rumflitzen sieht. Den habe ich in unzähligen Stunden von Grund auf bis ins letzte Detail restauriert.

 

Promotech: Wie sehen Sie das Spannungsfeld zwischen den persönlichen Wünschen eines langjährigen Mitarbeiters und den Erwartungen des Unternehmens?
Johann Kinz: Ich persönlich würde mir die Vier-Tage-Woche wünschen. Ich pendle täglich von Altheim nach Schalchen, da bleibt schon einiges an Zeit auf der Strecke.

Promotech: Viele Unternehmen rühmen sich mit einem familiären Arbeitsklima. Wie sehen Sie die zwischenmenschliche Ebene bei Promotech?
Johann Kinz: In meinem direkten Umfeld sind wir drei wirklich sowas wie eine Familie. Dieses kleine Team ist perfekt aufeinander eingespielt, das ist sehr viel wert. Mit anderen Abteilungen oder Teams gibt es für mich weniger Überschneidungspunkte. Das war zu Beginn noch anders. Da kannte wirklich noch jeder jeden in der ganzen Firma.

 

Promotech: Angenommen, eine gute Fee würde Ihnen einen Wunsch in Ihrer Arbeitswelt erfüllen, was wäre das?
Johann Kinz: Als Konstrukteur würde ich mir natürlich immer die allerneuesten Maschinen im Werkzeugbau wünschen. Und, wie gesagt, eine noch flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit, um mehr Zeit für die Familie zu haben.

 

Nicht immer ist eine gute Fee nötig. Manchmal reichen ein engagierter Mitarbeiter und ein verständnisvoller Arbeitgeber: Im Zeitraum zwischen Durchführung und Veröffentlichung dieses Interviews konnte Herrn Kinzs Wunsch realisiert werden. Er arbeitet mittlerweile in einem individuellen Zeitmodell an 4 Tagen in der Woche. Wir danken Herrn Kinz für das Interview und die vielen Jahre Engagement für das Team Promotech!

 

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